Projekt von Amelie M. Barth am Lehrstuhl von Prof. em. Karl-Heinz Schmitz, Entwerfen und Gebäudelehre II, Bauhaus-Universität Weimar
Standort: Weimar, Deutschland
Die angrenzende Bebauung des Grundstücks weißt zwei verschiedene Strukturen auf. Zum einen bildet eine Randstruktur eine klare Kante nach außen und läuft in das Blockinnere ehr fransig aus. Zum anderen gibt es eine beginnende Reihe an raumschaf- fenden Großfiguren, wie das Hauptgebäude und dem Winkelbau, im Inneren des Blocks. Der Entwurf greift beide Strukturen auf. Während die Neubauten an der Amalienstraße das System der Randstruktur adaptieren, führt eine neue Großfigur die Sequenz der Van-de-Velde-Bauten fort. Das vorherrschende Raumprinzip ist das der Verengung und Aufweitung, sowohl im öffentlichen Raum, in dem jeder Platz und jeder Hof einen eigenen Charakter ausbildet, als auch in Bezug auf die Grundrisse der Bauten. Alle Flure münden in einem großzügigen Raum, ähnlich der Grundrisse der Bestandsbauten. Dieses Prinzip ermöglicht es, neben dem neuen Museumsbau, alle weiteren Neubauten zu Ausstellungszwecken zu nutzen, so wie es bereits regelmäßig im Hauptgebäude der Universität gebräuchlich ist.
Zentrum, und gleichzeitig Hochpunkt, des Entwurfs ist der Museumsturm. Oberirdisch beherbergt er eine einmal jährlich wechselnde Ausstellung studentischer Arbeiten und im Untergeschoss eine dauerhafte Ausstellung, die im direkten Zusammenhang mit dem Schauarchiv steht. Der Haupteingang zu den Ausstellungen erfolgt auf der Gegenüberliegenden Seite des Hauptgebäudes. Der Empfang ist Teil des Flurraums, der entlang der Metallwerkstatt und in die Obergeschosse zu den Fotostudios und einer weiteren Werkstatt führt. Ebenfalls zu der auf einem Sockel stehenden Großfigur gehörend ist das Bauvolumen für Studios und Co-Working-Space. Der Bau ist nicht nur flexibel, zur Arbeit oder für Ausstellungen, nutzbar sondern auch der Grundriss ist durch bewegliche Wände veränderbar. Der Neubau der Administration und ein Haus für Studenten, das neben Büros auch ein Café beinhaltet, bilden an der Amalienstraße eine neue Adresse und einen deutlichen Eingang zum Universitätsgelände aus.